Nein, ein Krimi ist nicht halbe Literatur. Viele nehmen Krimis nicht ernst, denken, das sei keine ernste, tiefe Literatur, oder – absurder Gedanke – das sei nicht schwer zu schreiben.
Das Gegenteil ist der Fall. Natürlich kann man auch einen Krimi flach und oberflächlich erzählen, es sich einfach machen.
Aber in einem guten Krimi, ist der Kriminalfall nur das Gerüst, an dem entlang eine Story erzählt wird. Zumindest ist das eine Variante und eine besonders gute. Der Kriminalfall bildet nur den Rahmen. Was wirklich zählt, ist, was den Protagonisten passiert, was sie bewegt, was sie schiebt, wo die Abgründe sind oder wo sie nur scheinen. Und natürlich darf Krimi unterhalten oder den Leser zum Lachen bringen.
Ein Kriminalroman darf sogar erotisch sein, auch wenn es ein gewagtes Spiel ist. Nicht jeder Leser kann mit geschriebener Erotik umgehen und besonders da in diesem Thema sind die Geschmäcker sehr verschieden. Manchmal reicht ein falsches Wort, eine Szene, die nicht genehm ist, und ein hartes Urteil wird gefällt.
Wie ich auf dieses Thema komme? Ich schreibe am dritten Teil. Die Krimireihe aus Kap Kishon wächst und es ist ein Riesenspaß für mich. Die ganze Zeit, während ich schreibe, bin ich im Kopf in Kap Kishon und komponiere die Geschichte. Sogar, wenn ich nicht an der Tastatur sitze, tauche ich nie so gänzlich auf, formiere und situiere ständig die Figuren neu.
Ein Krimi – so wie ich ihn verstehe -, lässt den Leser eintauchen in eine andere Welt. Es ist meine Welt, die, die ich erschaffe, während ich schreibe. Und sehr freut mich jede Seite, die begeistert gelesen wird. Ich hätte es nie gedacht, aber meine Gedanken gefallen. Meine Krimis haben Erfolg.