offen lieben – 47 Erzählungen aus offener Beziehung

Eigentlich, so ganz eigentlich, ist „offen lieben“ gar kein Buch. Genau deshalb liest es sich so locker und leicht. Es ist eine Sammlung aus Erzählungen. Sie haben sich über Jahre angesammelt, spiegeln Dinge und Ereignisse wider, die einem bei offener Beziehung so geschehen, möglich sind oder nahe liegen. Da sind auch Gedanken drin, die man bewegt in den Situationen.

Es gab einmal einen Blog von mir, da waren die Geschichten drin. Und da man mich gebeten hat sie unbedingt herauszubringen, habe ich ein Büchlein draus gemacht und bin ganz erstaunt weil sehr zufrieden. Ich stelle auch fest, dass es eine Fortsetzung ist. Mit „Luder sind mir willkommen“ fing es an.

Worum geht es in der Sammlung? – Mit dem Konzept „offene Beziehung“, ist man ja in ständiger Opposition mit der Umwelt. Und nicht nur das, alleine ist man auch. Es gibt nicht viele Menschen, die für offene Beziehung ticken in dieser Welt und da schreibt man die Geschichten auf. Wem soll man sie erzählen? Die Wenigen kennen diese Geschichten selbst. Hier sind es 47 davon.

Als Kindle e-book: 3,99 EUR
Taschenbuch: 7,48 EUR

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Leseprobe (aus der Erzählung „im August“)

„… Beim „Du“ sind wir längst. Selbst das ist nicht in Ordnung, aber was sollen wir machen? Es ist so stark. Wenn wir uns sehen, irgendwo zufällig treffen, schauen wir uns in die Augen, die ganze Zeit.
Kuss links, Kuss rechts, begrüßen wir uns. Schon das ist grenzwertig. Und wieder: Was sollen wir machen? Es ist so stark.
„Ihr wollt einfach nur ficken. Man sieht es euch auf hundert Metern an.“, sprach meine Frau und lachte. Sie hatte uns gesehen. Sie und ich, wir hatten zusammengestanden. Meine Frau hat Recht.

Natürlich tun wir das nicht, das Ficken. Auf gar keinen Fall tun wir das! Es ist absolut tabu.

Gelegentlich treffen wir uns beim Einkauf. Es ist Zufall. Wir wohnen fünf Straßen voneinander entfernt. Da begegnet man einander beim Discounter, das ist normal. Dann stehen wir dort zwischen Pfirsichdosen und Ananas und quatschen. Das wird schnell eine halbe Stunde dann. Wir stehen zu nah. Das gehört sich nicht. Wir fassen uns an im Gespräch. Die Berührungen dauern eine halbe Sekunde zu lang. Wir sprechen und schlucken herunter, was wir wollen.
Wir können keinen Kaffee trinken gehen. Das wäre fatal. Wir würden gesehen und außerdem ist es absolut nicht okay. Und wir wollen nicht nur Kaffee, wir wollen uns auf Laken, auf dem Tisch, an der Wand.
Wenn sie spricht leckt sie über ihre Lippen, atmet durch den Mund. Bestimmt mache ich das auch, doch achte ich nicht darauf, ich achte nur auf sie.
Wir sprechen dies und das. Besonders sprechen wir über unsere Töchter. Sie hat zwei, ich auch.
Sie ist alleinerziehend. Ihre Töchter sind blond, wie sie. Am liebsten würde ich sie gleich dort nehmen, wo wir sind. Ich möchte herunterstreifen, was sie unten anhat, heraufstreifen was sie oben anhat, sie auf den Tisch, den Stuhl, die Bank, die Palette Getränkedosen, oder was auch immer dort steht stützen, in sie eindringen, festhalten, küssen, schmecken und es ihr dann besorgen, bis alles zusammenkracht. Sie will das auch.
…“